Schüler löchern Politiker
Ihrer Einladung gefolgt waren Patrick Schnieder, Bundestagsabgeordneter und Direktkandidat des Wahlkreises Bitburg, Jan Pauls, Direktkandidat der SPD, Tabea Rößner, Bundestagsabgeordnete von Bündnis 90/Die Grünen aus dem Wahlkreis Mainz, Jürgen Krämer, Direktkandidat der FDP, Katharina Penkert und Beate Härig-Dickersbach, Direktkandidatinnen der Partei DIE LINKE beziehungsweise der AfD. Im Publikum verfolgten die rund 250 Schülerinnen und Schüler der MSS12 und 13 aufmerksam die Antworten der Parteienvertreter.
Luisa und Leon fordern zunächst dazu auf, eine persönliche Stellungnahme zum Begriff ‚Soziale Gerechtigkeit’ abzugeben. Hier sind sich die Parteien offensichtlich einig: Es geht um Chancengleichheit durch faire Löhne und Bildung. Bei der Herausforderung der Rente geht es dann näher ins Detail. Die Schüler fragen: „Bekommen wir auch noch Rente?“ Die CDU garantiert die Sicherung der Renten bis in das Jahr 2030, will aber in der neuen Legislaturperiode eine Expertenkommission einsetzen, die ein Konzept für die Jahre danach ausarbeitet. Schnieder plädiert dafür, an den Stellschrauben Renteneintrittsalter, Anpassung des Rentenniveaus sowie Mitfinanzierung aus Steuergeldern zu drehen und sieht die private Vorsorge mit staatlicher Förderung als unabdingbar. Die Kandidatin der AfD plädiert für eine Grundrente von 1000 Euro für alle.
Bei der Bildungspolitik setzt vor allem die FDP auf Digitalisierung und spricht von der „besten Bildung der Welt“ für Deutschland. Der Kritik von Valentin Issaenko, zunächst die Lernvoraussetzungen in den Schulen zu verbessern, stellen sich die Politiker nicht wirklich.
Luca Zwank fragt zum Thema Außenpolitik scharf nach: „Sollte man in Zeiten globaler Krisen aufrüsten?“ Pauls berichtet dazu aus den eigenen Erfahrungen bei der Bundeswehr und ist zusammen mit Schnieder der Meinung, dass die Bundeswehr besser ausgestattet werden müsse. Der CDU-Vertreter verweist darauf, dass man sich mit den NATO-Partnern auf gemeinsame Verpflichtungen geeinigt habe, denen man nachkommen müsse. Penkert widersetzt sich dieser Auffassung und hält den Einsatz der Bundeswehr in Krisengebieten nicht für das geeignete Mittel der Konfliktlösung. Nach Luca Zwanks provokativer Aussage, dass Terroristen offenbar nur die Sprache der Gewalt verstünden, fordert sie als Konsequenz ein stärkeres Engagement in der Entwicklungshilfe.
Nils Köhl interviewt anschließend die Parteienvertreter zur Flüchtlingspolitik. Hier kommt es zum Schlagabtausch auf der Bühne. Krämer und Schnieder sind der Meinung, die Flüchtlingspolitik sei nicht das Thema, welches die Wähler primär beschäftige, vielmehr begünstige die Debatte die Parteien am rechten Rand. Rößner und Pauls sind diesbezüglich ganz anderer Auffassung. Härig-Dickersbach sieht hier eine manipulative Berichterstattung der Medien.
Zum Schluss möchte Nils von den Politikern wissen, warum man ausgerechnet sie wählen solle: Schnieder verweist auf die Kontinuität einer soliden Regierungspolitik, Krämer bezeichnet die FDP als die Partei für junge Leute, Rößner sieht die Grünen als die einzige Partei, die sich für unser Klima und den Umweltschutz stark mache, Pauls bezeichnet die SPD als die Partei, die für mehr Soziale Gerechtigkeit sorge, Penkert sieht die Stärke der LINKEN darin, sich für dauerhaften Frieden einzusetzen und Härig-Dickersbach argumentiert mit dem Aufbruch, für den die AfD sorgen werde.
Die für die Organisation federführende Sozialkundelehrerin Katharina Coniglio sowie die gesamte Schulgemeinschaft sprechen ihr herzliches Dankeschön und ihren Respekt für die Arbeit der Schüler Nils Köhl, Luca Zwank, Valentin Issaenko, Luisa Schauster und Leon Schmitz aus. Ihr habt viel Zeit in die Vorbereitungen gesteckt und euch als professionelle Moderatoren bewiesen!