Lennart Gangolf, Abiturient des St.-Willibrord-Gymnasiums holt Philosophietag des Landes Rheinland-Pfalz 2017 nach Bitburg
Wie ist die Antwort auf die Frage nach dem Leben, dem Universum und dem ganzen Rest? „42“ kam die spontane Antwort aus dem Schülerpublikum des St.-Willibrord-Gymnasiums und so kann, obwohl Philosophie als eigenes Fach nicht auf dem Lehrplan des MINT-Gymnasiums steht, die philosophische Bildung dort nicht so schlecht sein.
Davon zeugt auch die Tatsache, dass diese Frage von Magister Dominic Harion der Trierer Universität anlässlich der Preisverleihung an Lennart Gangolf, den frischen Abiturienten des Gymnasiums gestellt wurde. Zum zweiten Mal war er unter den ersten drei Preisträgern des Philosophischen Essay-Wettbewerbs, 2016 als Drittplatzierter und 2017 als Zweitplatzierter unter 62 Einsendungen von 14 Schulen. In seinem nun preisgekrönten Essay war er in Zeiten von Trump, Brexit, Erdogan, AFD der Frage nach dem Sinn von Politik und dem Zusammenhang von Politik und Freiheit nachgegangen.
Ministerialrat Dr. Klaus Sundermann aus dem Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur, Dr. Christiane Lang, die Landesvorsitzende des Fachverbandes Philosophie Rheinland-Pfalz sowie die Mitglieder der Jury (Frau Diederich, Herr Merklein und Herr Schuster) des seit 2006 jährlich stattfindenden Essay-Wettbewerbes scheuten nicht die über zweistündige Anreise, um die jungen Talente zu ehren. Auch der diesjährig Erstplatzierte, Felix Pries vom Sebastian-Münster-Gymnasium Ingelheim sowie der Teilnehmer Carl Hartmann, ebenfalls aus Ingelheim, lernten auf diese Weise Bitburg kennen. Felix Pries war, so berichtete er dem Publikum im Haus Beda, im Dialog mit seinem Zwillingsbruder zur Erstellung seines Essays gekommen und initiiert war dieser von der Frage: „Hast Du eigentlich einen freien Willen?“ Seine und Lennart Gangolfs Antworten lassen sich in Kürze auf der Internet-Seite des Fachverbandes Philosophie Rheinland-Pfalz nachlesen.
Samira Green vom Gymnasium Kaiserdom in Speyer erhielt den dritten Platz, konnte jedoch leider nicht anreisen. Vier weitere Teilnehmer der Ethik-Kurse des St.-Willibrord-Lehrers Kristoffer Tönnies erhielten ebenfalls eine Urkunde für ihre Teilnahme; aus der MSS 12 Sebastian Großmann, David Reiter, Julia Rass und aus der MSS 11 Oskar Hirsch.
Passend zum Thema, waren die Grußworte des Schulleiters, des Gastvortragenden, der Landesvorsitzenden sowie des Ministerialrats geistreich und zum Nachdenken anregend. Die griechische Mythologie, die französischen Aufklärer, die weisen Eulen mit ihren in der Dunkelheit sehenden Augen... bieten zeitlose Ansätze dazu, Fragen zu stellen. Mit scharfen Augen weiter ins Dunkel sehen, gerade in unserer Zeit – das war dann auch der Appell aller Vortragenden an die jungen Zuhörer des Gymnasiums. Und so manchen Lehrer hat es beruhigt, dass da dann doch immer noch Fragen stellende junge Menschen sind, selbst in Randgebieten der Bundesrepublik Deutschland oder vielleicht gerade... ?
Für eine gelungene Abrundung der Veranstaltung sorgte im Übrigen das Ensemble des 12er Musikleistungskurses des Gymnasiums unter Leitung von Walburga de Winkel – auch dafür ein herzliches Dankeschön!