Eine Woche ein Franzose oder eine Französin sein
Im Mai 2017 war es soweit, 20 deutsche Austauschschüler traten den Gegenbesuch nach Thionville an. Wir näherten uns dem College Charlemagne mit immer größer werdender Freude. Zu Beginn machten wir eine kleine Ralley durch die französische Schule und den Abend verbrachten wir in den Gastfamilien. Wir mussten uns zwar an die Umstellung der Sprache gewöhnen, doch dies fiel nicht sehr schwer und schon nach dem ersten Abend in Thionville war die Verständigung so gut wie kein Problem mehr.
Am darauffolgenden Morgen besuchten wir Thionville und machten einen Museumsgang im historischen Stadtzentrum, der uns auch zur Abkühlung der hohen Temperaturen diente. Die alten Mauern der Häuser spendeten uns Schatten. Im Hochseilgarten mussten wir dann teilweise schon ganz schon Mut beweisen. All unsere Busfahrten wurden von unterschiedlichster Musik begleitet, es wurde gelacht, gesungen und sich einfach nett unterhalten.
Mittwochs und freitags besuchten wir morgens mit den Franzosen den Unterricht. Auch wenn es spannend war, muss man sagen, die Schule dort ist einfach ganz anders und in vielerlei Hinsicht strenger. Die Vertretungsstunden dort unterscheiden sich auch von den unsrigen. Außerdem dauert eine Schulstunde keine 45 Minuten sondern 55 Minuten und man muss jeden Morgen an einer Aufsicht zum Betreten des Gebäudes vorbei. Spannend zu sehen, wie sich unsere Welten unterscheiden!
In Metz verbrachten wir den Donnerstag. Gestartet haben wir den Tag mit einer gemeinsamen Rallye in Metz und natürlich beeilten wir uns alle, da am Nachmittag, ganz nach französischer Manier, ein gemeinsames Picknick geplant war, auf das sich jeder gefreut hatte. Nach dem Picknick besuchten wir das Centre Pompidou. Während einer deutschen Führung wurde versucht, uns die verrückte Welt der Kunst näherzubringen.
Am letzten Tag gab es nach dem Unterricht Pizza und danach ging es zum Abschluss sportlich weiter. Die Franzosen forderten uns zu einer Revanche im Völkerball heraus. Zum Schluss aßen wir noch ein letztes Mal zusammen – das französische Goûter – ein Nachmittagssnack, den man gegen 17 Uhr einnimmt. Doch dann war es so weit, wir mussten zurückfahren, wir hatten alle gemischte Gefühle, einerseits freuten wir uns auch auf zu Hause, andererseits wollten wir auch noch da bleiben.
Insgesamt war es ein gelungener Austausch, den ich jedem weiterempfehlen kann. Auch, wenn man für Französisch viel lernen muss, ich kann euch sagen, dass es sich auf jeden Fall lohnt. Wir haben viele neue Erfahrungen gemacht und nicht nur gelernt, freier Französisch zu sprechen, sondern haben auch neue Freundschaften geknüpft, die uns hoffentlich noch lange erhalten bleiben.