Isabell Ritz gewann beim Jugendbuchpreis "Goldene Leslie"
Jedes Kind zwischen 13 und 16 Jahren, das in Rheinland-Pfalz zur Schule geht und gerne liest, hat die Möglichkeit, sich für die aus sechs bis acht Jugendlichen bestehende Jury zur Auswahl des Gewinnerbuches zu bewerben. Dazu muss man eine Bewerbung mit einem einseitigen Bericht über ein selbst ausgewähltes Jugendbuch an das Literaturbüro in Mainz schicken. Falls man nicht angenommen wird, sollte man aber nicht traurig sein, denn dann kann man trotzdem noch online für seinen Favoriten aus den fünf zur Auswahl stehenden Büchern abstimmen. So ergibt sich eine Publikumsstimme, die zu den Stimmen der Jugendjury addiert wird. Alle Abstimmenden haben die Möglichkeit, bei einer Verlosung etwas zu gewinnen.
Als ich in unserer Schulbücherei von der Goldenen Leslie erfuhr, habe ich mich am Nachmittag sofort an meinen Schreibtisch gesetzt und einen Bericht über das Jugendbuch „Streifensterns Bestimmung“ (Erin Hunter) geschrieben und diesen anschließend nach Mainz geschickt. Ich habe mich sehr gefreut, als dann plötzlich die dieses Jahr zur Auswahl stehenden Bücher zu mir geschickt wurden. Ich war so begeistert, dass ich sofort anfing, sie zu lesen. Nachdem ich alle fünf Bücher gelesen hatte, wusste ich sofort, welches mein Favorit war, „Die längste Nacht“, geschrieben von Isabel Abedi. In diesem Buch geht es um ein Mädchen, welches ein großes Geheimnis über ihre seit 13 Jahren verstorbene Schwester aufdeckt. Es ist sehr spannend geschrieben und hat mich genauso wie die anderen Jurymitglieder und Online-Abstimmer so gefesselt, dass es sich schließlich als klarer Gewinner hervortat. Nun konnte ich mich noch auf die Preisverleihung freuen, zu der ich am 15.11.17 eingeladen wurde.
Dank der Anstrengungen meiner Klassenlehrerin Frau Menzel-Loskill und der finanziellen Unterstützung seitens des Fördervereins unserer Schule war es meiner gesamten Klasse möglich, mit dem Bus nach Mainz zu fahren, wo als absoluter Höhepunkt die Preisverleihung im „Kulturclub Schon Schön“ stattfand. Am meisten gespannt war ich darauf, die Autorin selbst einmal kennenlernen zu dürfen. Gemeinsam mit zwei anderen Jurymitgliedern, dem Kulturminister von Rheinland-Pfalz, Dr. Konrad Wolf und der Autorin Isabel Abedi wurde ich auf der Bühne von der Moderatorin Ariane Binder (3Sat und SWR) interviewt. Dabei haben wir viele interessante und persönliche Dinge über Frau Abedi erfahren können. Außerdem las jedes Jurymitglied seine Lieblingsstelle aus dem Buch vor. Zum Abschluss überreichte Herr Wolf feierlich dann die mit 2.000 € dotierte „Goldene Leslie“. Nach der Feierstunde signierte uns die Autorin unsere Bücher. Da wir noch etwas Zeit hatten, fuhren wir erst nach einem kleinen Stadtbummel zurück nach Bitburg.
Wir alle hatten ein schönes Erlebnis und falls es mir möglich ist, werde ich auch nächstes Jahr wieder teilnehmen, denn es hat mir sehr viel Spaß gemacht und ich kann jedem anderen Lesefreudigen die Teilnahme nur empfehlen. Denn, wer sowieso viel liest, hat dabei keine besondere Anstrengung zu vollbringen und bekommt einmal die Chance, einem berühmten Autor zu begegnen und sogar mitzubestimmen, wer einen Preis gewinnt – wer kann das schon von sich behaupten?