Junge Ingenieure überzeugen mit Achterbahnen
Einige Stunden in der Schule und viel Zeit zu Hause hatten die Schülerinnen und Schüler der 8. und 9. Klassen in das Projekt investiert, bei dem sie aus einfachsten Materialien eine Modellachterbahn fertigten. Wie bei echten Ingenieuren hieß es, einen Plan zu entwerfen, geeignete Materialien auszuwählen und sich an gewisse Vorgaben zu halten. So durfte das Modell bestimmte Maße nicht überschreiten und die Achterbahn musste natürlich funktionsfähig sein. Als Wagen diente hierbei eine Kugel, die vom Startpunkt aus von alleine bis zu einem definierten Ziel gelangen sollte, ohne von der Bahn zu fallen.
Der Funktionstest war nur ein Bewertungskriterium der Jury. Darüber hinaus bewertete die Jury die Kreativität und das Design der Bahn, die Auswahl der verwendeten Materialien, die Stabilität, sowie die Umsetzung und die Sauberkeit im Hinblick auf die Verarbeitung.
Am Freitag, dem 03. Mai wurde die Mühe der Nachwuchs-Ingenieure dann belohnt: An diesem Tag fand die Preisverleihung im Holiday-Park in Haßloch statt. Obwohl der Tag dank der beweglichen Ferientage in der unterrichtsfreien Zeit im Anschluss an die Osterferien lag, fuhren 32 Modellachterbahnbauer in Begleitung von Herrn Oster, Frau Blees und Herrn Schmitz zur Siegerehrung.
Vor der Preisverleihung spendierte die Ingenieurkammer Rheinland-Pfalz einen Snack im Restaurant Casa Palantina, wo sich die Teilnehmer stärken und die Werke aller Teilnehmer des ganzen Landes begutachten konnten. Pünktlich um 12:00 Uhr begann die Preisverleihung, die von Bianca Konrath, der stellvertretenden Geschäftsführerin der Ingenieurkammer Rheinland-Pfalz, moderiert wurde. Zunächst wurden die Teilnehmer von Dr.-Ing. Uwe Angnes, dem Vizepräsidenten der Ingenieurkammer Rheinland-Pfalz, begrüßt, der in seinem Vortrag einen Einblick in die Tätigkeit echter Ingenieure gab. Im Anschluss lobte Herr Bernhard Bremm, der Leiter der Abteilung des Ministeriums für Bildung in Rheinland-Pfalz, das Engagement und die Leistung der Teilnehmer des Wettbewerbs und betonte, wie wichtig die Förderung junger Menschen im MINT-Bereich ist. Es folgte ein Vortrag von Herrn Maximilian Wegner, einem Mitarbeiter des Holiday-Parks, in dem die Schüler einen Einblick in die Technik realer Achterbahnen am Beispiel einiger Attraktionen des Parks erhielten. Hierbei erklärte der Referent, wie verschiedene Antriebsarten funktionieren, wie ein Achterbahnwagon auf der Schiene gehalten wird, und wie die Sicherheit der Fahrgäste gewährleistet wird. Auch die technischen Anforderungen an das Material und die Frage, welche Auswirkungen beispielsweise das Wetter und die Temperatur auf die Fahrgeschäfte haben, wurde ausführlich erklärt. In einem weiteren Vortrag stellte die Schülerin Michelle Haupenthal vom Gymnasium in Birkenfeld ihre Facharbeit zum Thema „Physik in der Achterbahn – leicht erklärt“ vor. Dann endlich erfuhren die Teilnehmer des Wettbewerbs, welche Modelle zu den 15 besten des Landes gehören. Die Bewertung der Modelle erfolgte innerhalb zweier Altersgruppen: Die Modelle der Schüler aus den Klassenstufen 1 bis 8 gehörten zur Altersgruppe I und die Modelle der Schüler aus den Klassenstufen 9 bis 13 zur Altersgruppe II.
Drei Modelle des St. Willibrord-Gymnasiums haben bei dem diesjährigen Wettbewerb einen Preis gewonnen. Julia Maiers, Rebekka Marx und Maximilian Reinart aus der Klasse 8a erreichten mit ihrem Indoor-Achterbahn-Modell „Flying Europe“ den 13. Platz in der Altersgruppe I. Die Modell-Holzachterbahn „Flying S“ ihres Klassenkameraden Simon Thome belegte sogar den 9. Platz. Emma Kogej, Adam Sosnowski und Sebastian Zimmer aus der Klasse 9a haben mit ihrer Modellachterbahn „Amazonas-River“ den 11. Platz in der Altersgruppe II belegt.
Im Anschluss an die Preisverleihung hatten die Schüler Gelegenheit, den Park und seine Attraktionen ausgiebig zu erkunden. Dabei wagten sich die Schüler durch die reißenden Gewässer der Wildwasserbahnen und ließen sich auf den schwindelerregend hohen Karussells durch die Luft schleudern, auf dem Freefall-Tower spürten sie die Schwerelosigkeit und die Erdbeschleunigung im freien Fall und die Achterbahnen schleuderten sie in alle Richtungen und stellten die Welt auf den Kopf. Um 20:30 Uhr ging schließlich ein spannender und ereignisreicher Tag zu Ende.