Auf den Spuren großer Mathematiker
Die Referentinnen und Referenten des Orientierungsstufen-Abends 2013
Auf den Spuren großer Mathematiker
Wir benötigen sie in allen Lebensbereichen – auch, wenn uns dies oft nicht bewusst ist. Und vor allem, so Schulleiter Stefan Bartz in seinen Begrüßungsworten, ist sie unabdingbar für jede Art von Vorhersagen und damit Zukunftsgestaltung. Ob wir sie mögen oder nicht, hängt in frühen Jahren meist davon ab, ob uns Kopfrechnen leicht fällt und zu diesem Zwecke haben große Mathematiker faszinierende Werkzeuge entwickelt.
Ein Beispiel aus dem 3. Jahrhundert vor Christus präsentierte Liana Rudi, Eratosthenes von Kyrene berechnete nicht nur den Erdumfang schon erstaunlich genau, sondern erfand auch ein „Sieb“, mit dem Primzahlen bestimmt werden können. Dem bedeutendsten Mathematiker des Mittelalters, Leonardo Fibonacci, widmete sich Lina Hamm, die seine Verdienste um die Verbreitung der arabischen Rechenkunst würdigte.
Interessant auch, dass viele „große Mathematiker“ gleichzeitig Philosophen, Theologen, Politiker oder auch Maler waren, so wie Albrecht Dürer (15. Jahrhundert), präsentiert von Alina Weber. Sein „magisches Quadrat“ findet sich auch auf seinen Gemälden. Das Pascalsche Dreieck beschrieb Robert Heinz, der Wissenschaftler Blaise Pascal, der im 17. Jahrhundert lebte, wurde so bekannt, dass sein Name sowohl einer Maßeinheit des Drucks als auch einer Programmiersprache zufiel.
Ein anderes mathematisches Genie – so darf man wohl jemanden nennen, der mit 13 Jahren sein Studium begann, mit 20 Jahren Professor wurde und seine Forschungen trotz späterer Erblindung fortsetzte, so Celina Phillips, war im 18. Jahrhundert Leonard Euler, der Begründer der Graphentheorie und Eulerschen Polyederformel. Besonders anschaulich wurden die Präsentationen durch die Verwendung von Objekten aus unserer Lebenswelt - so auch bei Leon Groove bei der Demonstration der Wahrscheinlichkeitsrechnung von Pierre-Simon Laplace mit Münzen, Würfeln und Bällen. Caroline Arnoldy berichtete danach, wie Carl Friedrich Gauß seinen Mathematiklehrer und seine Mitschüler mit seiner Summenformel beeindruckte und Florian Möhs ließ zum guten Schluss das gesamte Publikum Papierstreifen zusammenkleben und zerschneiden. Da erfuhren dann die Zuhörerinnen, dass sie zum Teil ein Möbius-Band um den Hals trugen. Aber auch in der Gedankenwelt hat dieser Mathematiker gewirkt, in seinem Gedicht „Topologik“ widmet sich Erich Fried zum Beispiel der Frage, wie man „außer sich“ „in sich“ sein kann.
Rund eineinhalb Stunden nach Beginn der spannenden Veranstaltung verließen so die Besucher das St.-Willibrord-Gymnasium mit vielen Denkanstößen, viele begleitet von ihren Kindern, die diese auf dem Heimweg noch vertieften: „Papa, guck, mal, das ist so...“
Verantwortlich für den gelungene Veranstaltung war Frau Nadine Sonnen, die bereits im letzten Schuljahr die ihre Idee eines Orientierungsstufen-Abends umgesetzt hatte.