St.-Willibrord-Gymnasium führt Tablet-PCs ein
Vorgeschichte
Unser Gymnasium ist seit dem Schuljahr 2000/2001 naturwissenschaftlich profiliert. Ziel war und ist dabei die Unterstützung und Förderung der Motivation der Schülerinnen und Schüler in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT-Fächer). Nicht zuletzt vor dem Hintergrund des Bedarfes an ingenieurtechnischen Fachkräften in Deutschland scheint uns das Wecken von Interessen und Fördern von Begabungen im naturwissenschaftlichen Bereich ein wichtiges Bildungsziel unserer Schule. Im Schuljahr 2003/2004 konnte diese Profilierung zur MINT-Anwartschaft und mit dem Schuljahr 2006/2007 zur MINT-EC-Schule umgesetzt werden.
Parallel dazu arbeiten wir ständig an einer Verbesserung der Nutzung moderner informationstechnischer Möglichkeiten. Seit 2009 engagieren wir uns erfolgreich bei „Medienkompetenz macht Schule“, seit 2014 dürfen wir den Titel „Medienscoutschule“ tragen.
Entsprechend dieser Schwerpunkte verbesserten wir gemeinsam mit dem Schulträger kontinuierlich unsere Medienausstattung. Mit unseren Mitteln sind wir jedoch an der Grenze unserer Möglichkeiten angelangt und eine weitere Entwicklung ist nur durch das Beschreiten neuer Wege möglich. Deshalb bildete sich im Frühjahr 2013 eine Arbeitsgruppe, bestehend aus Kolleginnen und Kollegen aller Fachbereiche. Ziel sollte der effiziente und sichere Einsatz von und Umgang mit Computer und Internet im und für den Unterricht sein. Dem erarbeiteten Konzept stimmte die Gesamtkonferenz mit großer Mehrheit zu.
Warum personalisierte Tablet-PCs?
Zum Bildungsauftrag der Schule gehört Medienkompetenz als die Fähigkeit, Informationen als relevant zu erkennen, sie sich anzueignen, sie zielgerichtet zu verarbeiten, zu gestalten und zum Ausdruck der eigenen Person zu verwenden. Dazu muss der Zugang zu entsprechenden Medien vorhanden sein. Gerade in der heutigen Zeit ist außerdem der Aufbau einer kritischen Medienkompetenz unabdingbar. Nur durch einen stärkeren unterrichtlichen Einsatz kann die Arbeit, die wir - unterstützt durch unsere Medienscouts - leisten, intensiviert werden. Impulse sind auch durch die konstruktive Nutzung der Vorkenntnisse der jungen Menschen aus ihrem alltäglichen Umfeld zu erwarten. Darüber hinaus bieten moderne Medien zusätzliche Möglichkeiten der stärker denn je geforderten Individualisierung des Unterrichts.
Der bisherige Einsatz von Computerräumen und Laptopwagen ist zu diesen Zwecken sowohl organisatorisch als auch technisch nicht optimal. Stationäre Computer in separaten Räumen lassen keine "natürliche" Einbindung in den Unterrichtsprozess zu. Digitale Lehr- und Lernmaterialien können nur eingeschränkt genutzt werden, da deren Installation einen erheblichen Vorlauf erfordert.
Perspektivisch erwarten wir den Einsatz digitalisierter Lehrwerke in allen Fächern. Neben dem verantwortungsvollen Umgang mit unseren natürlichen Ressourcen trägt die digitalisierte Bereitstellung von Unterrichtsmaterialien auch zur Entlastung der Schultaschen, gerade bei jüngeren Schülern, bei. Ein weiterer Vorteil: Tagaktuelle Materialien können bei ständiger Verfügbarkeit der Geräte aus spontanen Unterrichtssituationen heraus genutzt werden. Einem Einsatz bei der Erledigung der Hausaufgaben steht nichts im Wege. Auch dies ist ein Beitrag zum Alltagsgebrauch.
Der Schüler soll für sein Tablet und dessen Einsatzbereitschaft zuständig sein. Das umfasst nicht nur den Ladezustand des Akkus, sondern auch die Hardware- und Softwarepflege. Personalisierte Geräte erhöhen die Identifikation der Schüler mit ihren Tablets. Erfahrungen mit bisher eingesetzten Geräten aus dem privaten Bereich bestätigen das. Tablets sind zudem einfacher – intuitiver - zu bedienen und robuster (keine beweglichen Teile).
Warum das Betriebssystem Windows?
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Windows ist ein offenes System. Dies bedeutet gerade in den Naturwissenschaften, dass Anwendungen installiert und bereits vorhandene, auf Windows basierende, unkompliziert genutzt werden können.
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Schülermaterialien der Verlage benötigen überwiegend dieses Betriebssystem.
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Die Kompatibilität zu den meisten Heimsystemen und zur Arbeitswelt ist gegeben (prozentuale Verbreitung der Betriebssysteme in den Haushalten: WINDOWS-90%, OS-8%, Linux-2%).
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Basiskompetenzen in Textverarbeitung, Tabellenkalkulation und Präsentation können auf bekannten Oberflächen trainiert werden.
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Eine Einbindung in das vorhandene Windows-Netzwerk der Schule ist einfach zu realisieren.
Warum startet die MINT-Klasse der Klassenstufe 7?
Mit dem Übergang der Schülerinnen und Schüler an die weiterführende Schule statten viele Elternhäuser ihre Kinder mit neuer Hardware aus und gerade im Anfangsunterricht der neuen Fächer gibt es eine Reihe von unterstützender Lernsoftware aus verschiedensten Quellen. In der Mint-Klasse wird zudem das Fach Informationstechnische Grundbildung eingeführt, wodurch ein gezielter und bewusster Einsatz von Tablets in dieser Klasse sichergestellt ist. Da die Kosten für das Tablet, die Software und die Versicherung des Geräts von den Eltern zu tragen sind, muss die Anschaffung freiwillig sein. Ein besonderes Anliegen ist uns dabei die Unterstützung bedürftiger Schüler. Für Kinder aus Elternhäusern, die sich für die MINT-Klasse interessieren und die Anschaffung nicht tragen können, finden wir gemeinsam mit Sponsoren eine Lösung. Auch im Hinblick auf die finanziellen Hürden haben wir den Einführungszeitpunkt an den Beginn des zweiten Halbjahres 2014/15 verschoben.
Rahmenbedingungen und Zeitplan
Ein Elternabend zu Beginn des Schuljahres soll unter anderem der Klärung von weiteren Fragen dienen. Vor den Herbstferien spricht die Schule eine Kaufempfehlung an die Eltern aus. Mit den Schülern und deren Eltern schließen wir einen Vertrag, der eindeutige Verfahrensweisen und Sorgfaltspflichten festlegt. Unterstützen wird in diesen wie in anderen Klassen der Einsatz unserer Medienscouts. Die Lehrer der Tablet-Klasse arbeiten durch die gemeinsame Internetplattform für Arbeitsmaterialien und Ergebnisse (aktuell Lo-net2) sowie regelmäßigen Erfahrungsaustausch noch stärker im Team als in anderen Klassen. Diese Erfahrungen werden die Basis für die weitere pädagogisch sinnvolle Nutzung neuer Medien an unserer Schule sein.