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Fortbildung für Absolventen des Freiwilligen Sozialen Jahres

erstellt von Eva Hellweg zuletzt verändert: 29.09.2014 18:43
Am 13.01.2014 war es wieder soweit. Die zweite von insgesamt fünf Seminarwochen des DRK ließ erneut mehr als 30 junge Erwachsene zwischen 17 und 24 Jahren, die ein FSJ an einer Schule absolvierten, im Wormser Berufsbildungswerk zusammenkommen. Daniel Schumacher berichtet:

Wie bei jeder Seminarwoche gab es auch diesmal ein übergeordnetes Thema, welches wir als Gruppe durch Spiele, Exkursionen und Gastvorträge näher beleuchten wollten. Bei unserem letzten Seminar einigten wir uns auf das Thema Jugendkriminalität/Jugendgewalt.

Sobald auch der letzte Teilnehmer am Montag um 9.00 Uhr eintraf, konnten wir unsere Woche offiziell beginnen, indem wir und unsere Teamer gemeinsam einen Wochenplan erstellten, in welchem wir die Gastreferate, mögliche Exkursionen sowie Gruppenaktivitäten außer- und innerhalb des BBW festlegten. Anschließend durften wir unsere Zimmer (zwei bis drei Personen) beziehen, bevor wir dann in der Mensa des BBW zu Mittag essen konnten. Frühstück, Mittag- und Abendessen gab es täglich dort und während man morgens und abends mit dem Nötigsten versorgt wurde (Brot, Käse, Wurst und Salat), bestand mittags die Möglichkeit, zwischen drei verschiedenen Menüs auszuwählen, an Vegetarier oder Menschen, die aufgrund ihrer Religion manche Speisen nicht essen konnten, war also gedacht.

Am Abend teilten wir uns in drei Gruppen auf, in welchen wir unter Anleitung der Teamer über unsere Arbeit in den verschiedenen Einsatzstellen diskutieren konnten. Jeder hatte die Möglichkeit, von sich und seiner Arbeit zu sprechen, seine Probleme dort vorzustellen und bei den Teamern oder der Gruppe um Rat zu fragen. Sollte man beispielsweise ein „schwieriges Kind“ betreuen und einfach nicht wissen, wie man mit ihm umgehen soll, gab es hier genügend Hilfe durch Menschen, die tagtäglich das gleiche erleben.

Am nächsten Morgen stiegen wir dann in unser Wochenthema mit einem Spiel ein. Dabei gaben die Teamer jedem ein Blatt mit einem Szenario, z.B. „Ein Mann schlägt einen anderen“ bis hin zu „Ein Porsche fährt zu schnell auf einer Landstraße“. Unsere Aufgabe bestand nun darin, diese Zettel auf einem Streifen anzubringen, welcher von „Keine Gewalt“ bis „Gewalt“ reichte. Nachdem wir die ersten Zettel platziert hatten, entstanden die ersten Diskussionen, da es viele verschiedene Ansichten gab und je mehr Begriffe wir platzierten, desto öfter mussten wir unsere Meinung zu vorangegangenen Entscheidungen ändern, da wir vieles in Relation zueinander bewerteten. Wir merkten also schnell, dass Gewalt ein schwer einzuordnender und einzustufender Begriff ist.

Nachmittags gingen wir in vorher gewählte Workshops. Ich meldete mich für das Thema Gewaltprävention, geleitet von unserem Teamer Marco. In dieser Gruppe besprachen wir vor allem Formen von Gewalt im Alltag und die Strategie, wie wir ihnen begegnen sollten – sei es Mobbing, Streitgespräche oder wirkliche handgreifliche Auseinandersetzungen. Dabei gab Marco zu jeder Art der Gewalt ein Beispiel, welches wir durch Rollenspiele darstellten z.B.: Ein Mann bedrängt dich auf der Straße mit der Forderung nach Geld und will nicht nachgeben. Wie reagierst du?

Wir wurden so mit diesen Problemen direkt konfrontiert und besprachen anschließend, wie man sich hätte verhalten sollen, um die Situation nicht eskalieren zu lassen.

Am Abend trafen wir uns alle zu einem Filmabend. Zur Auswahl standen vier Filme, von denen wir zwei schlussendlich auswählten: Eine Gruppe schaute „American History X“, während die andere Gruppe sich „Hooligans“ ansah.

Mittwoch morgens tauschten wir uns dann über die gestrigen Filme aus, diskutierten, ob diese eher gewaltverherrlichend oder der Gewalt gegenüber abweisend erschienen und welche Formen von Gewalt auftraten.

Anschließend machten wir uns in einigen Autos auf den Weg zum Kinder- und Jugendhilfezentrum  St.-Marien. Der dortige Leiter Ulrich Sold gab uns eine kleine Führung durch das Heim. Wir alle waren von dem sehr schönen Gebäude und den vielen Freizeitmöglichkeiten überrascht und auch im folgenden Gespräch konnte Herr Sold unsere Fragen vollends zu unserer Befriedigung beantworten. Bei allen von uns gab es dieses negative Bild des Heims im Kopf als ein Ort, der eher einem Gefängnis gleicht als einem Wohnheim. Diese Exkursion hat vielen von uns ein neues Bild vom Heim beschert.

Zurück im BBW erhielten wir einen kleinen Vortrag des Jugendsozialarbeiters/Jugendpflegers Bernd Laubscher, welcher mit vielen Jugendlichen arbeitete und uns so einen sehr realen Einblick in seine Arbeit ermöglichte. Da er vor allem mit „Problemkindern“ zu tun hat, war es ihm ein besonderes, Anliegen uns klarzumachen, dass man solchen Jugendlichen tatkräftig zur Seite stehen muss und dass man nicht die Augen vor solchen Problemen verschließen soll. Insbesondere seine zahlreichen Anekdoten machten dies deutlich.

Unsere Teamer wollten einen „kreativen Ausgleich“ schaffen, weshalb sie am Donnerstag einen „Markt der Möglichkeiten“ anboten. Hier konnten wir uns an vier verschiedene Stationen begeben, welche entweder Bastel- oder Malereiaufgaben bereithielten. So konnten wir uns an einer Station an „Wutbildern“ versuchen, an einer anderen Papierflieger falten, Masken kreieren oder aus leeren Tetra Packs Geldbeutel basteln und uns wurde genug Zeit eingeräumt, damit jeder einmal jede Station ausprobieren konnte.

Um 13.00 Uhr stieß ein weiterer Referent zu uns, nämlich die ehemals beim Jugendamt beschäftigte Thora Ehlting. Ähnlich Ulrich Sold vermochte sie es, dass Schreckgespenst Jugendamt als positiven Hilfeleister darzustellen und ging sogar darüber hinaus, indem sie wie zuvor Herr Laubscher sehr spannende und teils unfassbare Anekdoten erzählte, uns nach unseren Problemfällen an unseren Schulen befragte und ihren Rat anbot.

Der Donnerstagabend ist bei sämtlichen Seminaren für einen gemeinsamen Abschlussabend reserviert. Bei diesem gab es jedoch einige Probleme: Es war ein Besuch auf einer Bowlingbahn geplant gewesen, doch wir erhielten leider von den Betreibern dieser Bahn eine Absage. So mussten wir kurzfristig umplanen und entschieden uns stattdessen für das Brauhaus „Zwölf Apostel“ in Worms, in welchem wir einen langen und angenehmen Abend verbrachten.

Freitagmorgen um 9.00 Uhr hieß es dann Fazit ziehen. Wir lernten die verschiedenen Formen von Gewalt kennen, sehen klarer, wo man ihnen im Alltag begegnet und wie man sich in solchen Situationen (vor allem am Arbeitsplatz in den Einsatzstellen) verhalten muss. Wir lernten Heim und Jugendamt kennen, erfuhren, dass diese eine große Hilfestellung für Familien sind und wie wichtig ihre Aufgabe ist, Jugendliche, die Probleme in ihrem Leben haben, wieder in die richtige Richtung zu schicken. Und wir lernten, dass auch wir als FSJler in unseren Einsatzstellen eine große Verantwortung gegenüber den Kindern und Jugendlichen haben, ihnen in schwierigen Zeiten beizustehen.

Nach der Wahl des Themas für die nächste Seminarwoche hieß es dann Zimmer aufräumen, Sachen packen und die Rückfahrt in die Eifel antreten

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