13 Gründe für Latein
Latein wird wieder häufiger gewählt an den Gymnasien, wie seit dem Jahr 2000 steigende Lateinschülernzahlen zeigen. Dafür gibt es mehrere gute Argumente:
Warum Latein erlernen?
1. Latein ist die Muttersprache Europas: Englisch, Spanisch, Portugiesisch, Französisch, Italienisch, Rumänisch u.v.m. sind aufgrund der Ausdehnung des Römischen Reiches aus dem Lateinischen entstanden. Denn: Nahezu ein Drittel des Grundwortschatzes dieser modernen Fremdsprachen hat seinen lateinischen Stamm unverändert bewahrt. Latein öffnet Schülerinnen und Schülern die Augen für die zahllosen Wörter und Fachbegriffe, die uns täglich (oft unbemerkt) umgeben.
2. Schülerinnen und Schüler erlernen die modernen Fremdsprachen wie beispielsweise Französisch, Spanisch oder Italienisch deutlich leichter, wenn sie möglichst frühzeitig (ab Klasse 6) Latein als Basissprache gelernt haben. („Mit Geld, Latein und einem guten Gaul kommt man durch ganz Europa“)
3. Latein ist nicht nur der Generalschlüssel zu fast allen modernen Fremdsprachen, sondern auch die Quelle von 75 % der Fremd- und Lehnwörter im Deutschen. Daher beherrschen Lateinschülerinnen und -schüler in Studium und Berufsausbildung wesentlich leichter und schneller die in der heutigen Berufswelt unverzichtbaren Fachbegriffe.
4. Wer Latein kann, spricht und schreibt auch besser Deutsch: Latein schult die Ausdrucksfähigkeit in der Muttersprache. Denn der Umgang (z.B. Übersetzung) mit lateinischen Texten erzieht zur Auseinandersetzung mit der eigenen Sprache und erweitert Wortschatz und Ausdrucksvermögen. Lateinschüler können zudem Verfälschungen leichter durchschauen und sich davor schützen. Latein dient somit als eine Art ‚Software', die es ermöglicht, Texte zu verstehen, Zusammenhänge herzustellen und über Sprache kritisch zu urteilen. Angesichts der Flut von Informationen über Internet eine unabdingbare Schlüsselkompetenz. Davon profitieren auch alle anderen Fächer.
5. Lateinunterricht ist von Anfang an immer auch Grammatikunterricht. So gewinnen die Schülerinnen und Schüler von der ersten Stunde an Sicherheit im Umgang mit den Fachbegriffen einer jeden Sprache. Grammatische Begriffe (z.B. Prädikat, Partizip, Attribut) verlieren schnell ihren Schrecken.
6. Latein ist eine Denkschule, die die intellektuelle Entwicklung Ihres Kindes fördert. Lateinische Texte müssen systematisch auseinandergenommen werden. Sie trainieren daher wie keine anderen Texte das logische Denken und genaues Hinsehen (mikroskopisches Lesen).
7. Gleichzeitig schult Latein auch andere direkt berufsrelevante und nicht mehr selbstverständliche Schlüsselqualifikationen und –kompetenzen, wie z.B. Disziplin, Gründlichkeit, Konzentrationsfgähigkeit, Ausdauer, Blick für Zusammenhänge und „Sitzfleisch“. Viele Personalchefs vermissen diese Fähigkeiten.
8. Anders als in modernen Fremdsprachen kommt es im Lateinunterricht nicht auf das aktive Sprechen an, sondern auf das Verständnis, Lesen und die Analyse von Texten. Somit können auch solche Schülerinnen und Schüler, die Schwierigkeiten mit der Aussprache bzw. dem aktiven Sprechen haben, im Lateinunterricht sehr positive Erfahrungen mit Sprache machen, da sie hier mehr über Sprache nachdenken als sie bloß auszusprechen.
9. Latein ist allgemeinbildend. Denn es vermittelt die Grundlagen unserer abendländischen Kultur durch Basistexte aus den Bereichen Geschichte (Caesar), Philosophie (Sokrates, Platon, Seneca), Naturwissenschaften (Plinius) und Mythologie (Ovid).
10. Durch die jährlichen Studienfahrten nach Rom und verschiedene andere Exkursionen (z.B. Villa Otrang, Trier etc.) wird Latein für die Schülerinnen und Schüler anschaulich und direkt an der Quelle erfahrbar.
11. Auch durch den Einsatz moderner Medien (Whiteboard, Lernsoftware, Online-Lernprogramme, Lernspiele, Caesar oder Ovid als lateinische Comics) steht der Lateinunterricht dem in modernen Fremdsprachen in nichts nach.
12. Das Latinum ist an vielen Universitäten Studienvoraussetzung für zahlreiche Studienfächer. Auch in Fächern, bei denen es keine formelle Voraussetzung ist, stellt es für die Studentinnen und Studenten eine große Erleichterung dar.
13. Das späte Nacharbeiten des Latinums an der Universität kostet mindestens ein Jahr an Zeit und somit Geld und muss mit einer eigenen Zusatzprüfung an der Universität bestanden werden.